Oktober 2001
Mein Name ist Natalia H., ich bin 23, ich komme aus Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens.
In Bogotá habe ich drei Semester Germanistik studiert. Wegen der politischen Situation und der sozialen Ungleichheit in Kolumbien beschloss meine Mutter vor fünf Jahren, Kolumbien zu verlassen. Sie lebt in Wien, und vor zwei Jahren konnte ich auch nach Wien nachkommen. So hatte ich die Möglichkeit, weiter zu studieren.
Als ich gekommen bin, musste ich 2 Semester lang Deutsch lernen sowie Geografie und Geschichte am Vorstudienlehrgang der Universität Wien. Seit einem Jahr bin ich ordentliche Studentin in zwei Fächern: Germanistik und Romanistik.
Ich will Lehrerin werden und wieder nach Koumbien zurückkehren, ich möchte mit Kindern arbeiten. weil ich davon überzeugt bin, dass die Kinder die einzige Möglichkeit sind, um eine bessere Zukunft für Kolumbien zu bauen. Ich glaube, dass die Kinder eine neue Welt sehen, wenn sie lesen können, und so können sie auch mitteilen und Vorschläge bringen, die das Land seit langem braucht.
Im Moment werde ich weiter studieren, obwohl die Situation an der Universität sehr schwer geworden ist, vor allem im finanziellen Bereich. Für mich ist es schwer, ATS 10.000,00 pro Semester zuzahlen. Ich kann nicht verstehen, warum wir Ausländerlnnen, die aus Entwicklungsländern kommen, mehr zahlen müssen als die EU-Studentlnnen.
In einer Weise fühle ich mich glücklich, weil ich eine Unterstützung von Aktion Mitmensch bekommen werde, die nicht nur für mich persönlich gut ist sondern auch für mein Land.
Bei einer Lesung von Hari Schörner im Café Auflauf stellte dieser die eingegangenen Spenden in Höhe von ATS 2.300,00 für die Unterstützung von StudentInnen AKTION MITMENSCH zur Verfügung. Wir rundeten die Summe auf ATS 5.000,00 auf. Der Verein „Südwind Entwicklungspolitik“ stellte den Kontakt zu Frau H. her, der wir auf diese Weise mit einem Beitrag zu den Studiengebühren helfen konnten.
Wir danken den Spendern Hari Schörner und Roland Weinzettl für diese Aktion.