20.000 Euro entscheiden über Zukunft von rumänischen Mädchen
100 Euro für nichts …“, lautet das Motto der Hilfsaktion, die der Elternverein der Volksschule Eisenstadt gestartet hat. Der Titel mag etwas verwirren, denn konkret geht es um drei rumänische Kinder, die nach einem Schicksalsschlag in Österreich ein neues Zuhause gefunden hätten, wäre da nicht Vater Staat, der etwas dagegen hat. Denn damit sie in Österreich bleiben können, soll das älteste Mädchen ein Nettoeinkommen von 1500 Euro oder ein Sparbuch im Wert von 20.000 Euro vorlegen. Daher hat der Elternverein die Hilfsaktion gestartet. „Unser Ziel ist es, 200 Menschen zu finden, die bereit sind, 100 Euro für nichts anderes zu geben, als für das was nahezu jeder hat: Ein Daheim und einen Menschen, der einen liebt“, sagt Claudia Hainzl vom Elternverein.
Ein Zuhause und einen Menschen der sie liebt, haben Maria-Yoana (17), Elena (13) und Georgina-Miruna (7) schon gefunden. Andrea Roschek von der Pannonischen Tafel in Eisenstadt hat die drei Mädchen vor über zwei Monaten bei sich in Draßmarkt aufgenommen. Kennengelernt hat sie die Kinder durch ihre Mutter.
Die 40-jährige Rumänin war im Winter 2012 nach Oberdorf (Bez. Oberwart) gekommen, um ein dementes Paar zu pflegen. Dann kam die erschütternde Nachricht: Krebs im Endstadium. Im Jänner 2014 starb sie. „Davor hat sie mich gebeten, dass ich mich um ihre Kinder kümmere“, denn auch der Vater der Mädchen leidet an Krebs, wird laut Ärzten den Sommer nicht überleben.
Seit Februar leben nun die Mädchen bei Andrea Roschek, helfen in der Pannonischen Tafel und haben sich im Burgenland gut integriert. In einem Monat wird Maria- Yoana 18. Dann soll sie die Vormundschaft für ihre Schwestern übernehmen. Alle drei möchten bei Andrea Roschek bleiben. Doch dafür fehlen die nötigen 20.000 Euro.
„Ich verstehe diese Forderungen nicht. Ich brauche keine Unterstützung vom Staat. Ich kann für die Kinder selbst aufkommen“, sagt Andrea Roschek, „die Mädchen würden niemandem zur Last fallen“. Auch Claudia Hainzl versteht die gesetzliche Regelung nicht. Beide hoffen, dass durch die Aktion sowie eine Benefizveranstaltung die Summe von 20.000 Euro zusammenkommt. AKTION MITMENSCH konnte mit einem namhaften Betrag helfen.